Energiespar- und Niedrigenergiehäuser

Streng genommen sind Niedrigenergiehäuser der Kategorie Energiesparhäuser zuzuordnen. Es gibt hier verschiedene Abstufungen und Standards, welche eingehalten werden müssen, damit man ein Haus beispielsweise als Niedrigenergiehaus bezeichnen darf. Im Folgenden ein kurzer Überblick über diese Einstufungen. Seit dem Jahr 2002 gibt es neue Standards, in welche man die verschiedenen Arten von Energiesparhäusern einteilt. Das Niedrigenergiehaus bildet die unterste Stufe dieser Skala. Man begann vor etwa 25 Jahren in den USA mit dem Bau der ersten Niedrigenergiehäuser. Über die skandinavischen Länder kam diese Art zu bauen dann auch zu uns.

Gut: Das Niedrigenergiehaus

Die Wärmeenergie, die von einem Niedrigenergiehaus verbraucht werden darf, darf 100 KWh pro Quadratmeter und Jahr nicht überschreiten. Ist diese Vorgabe erfüllt, so kann man als Bauherr auf eine Förderung der KfW-Bank zurückgreifen. Diese Förderung geschieht mittels besonders zinsgünstiger Kredite. Je besser der Energiesparstandard des Hauses ist, desto besser fällt auch die Förderung der KfW aus.

Besser: das KfW 60/40/30-Haus

Die nächste Stufe nach dem Niedrigenergiehaus wäre das sogenannten KfW 60-Haus. Dieses darf einen Verbrauch von 60 KWh Wärmeenergie pro Quadratmeter und Jahr nicht überschreiten. Analog dazu darf das KfW 40-Haus nur maximal 40 KWh pro Jahr und Quadratmeter verbrauchen. Im Verbrauch darunter liegt sogar noch das 3-Liter Haus, welches mit nur 30 KWh pro Jahr und Quadratmeter auskommt.

Noch besser: das Passivhaus

Einen besonderen Fall bilden die Passivhäuser. Diese sind so gut gedämmt, dass sie – zumindest rechnerisch – eigentlich keine weitere Heizung mehr benötigen. Sie verbrauchen nur 15 KWh pro Quadratmeter und Jahr.

Am Besten: das Plus-Energiehaus

Ein Sonderfall innerhalb der Passivhäuser ist das sogenannte Plus-Energiehaus. Ein solches Haus erzeugt unter dem Strich mehr Energie als es selbst benötigt. Wie man sehen kann, sind alleine schon die Unterschiede im Energieverbrauch bei Energiesparhäuser gewaltig. Bei Altbauten kann der Energiebedarf sogar fast fünf Mal so hoch liegen wie bei einem einfachen Energiesparhaus.

Rechenbeispiele mit verschiedenen Heizungs- und Häuserarten

Zieht man einen groben Vergleich der Heizkosten zwischen einem Altbau und einem nach modernen Standards errichteten Energiesparhauses, so werden gravierende Unterschiede deutlich. In diesem Beispiel wird von einem Haus mit einer Wohnfläche von 100 Quadratmetern ausgegangen. Zur Verdeutlichung der Unterschiede der verschiedenen Arten von Heizsystemen wird der Vergleich jeweils an Hand von Öl, Erdgas, Holzpellets und einer Wärmepumpe berechnet.

Altbau

Bei einem nicht sanierten Altbau schlägt die Ölheizung mit jährlichen Kosten von fast 3000 Euro zu Buche. Gas ist mit knapp 2800 Euro nur unwesentlich günstiger. Eine Heizung mit Holzpellets kommt mit 1900 Euro pro Jahr aus. Besitzer einer Wärmepumpe freuen sich über die niedrigste Rechnung. Es ist durchaus möglich, die Kosten unter 1000 Euro pro Jahr zu drücken.

Energiespahaus

Ein Energiesparhaus benötigt natürlich deutlich weniger Energie, was sich auf die jährlichen Kosten auswirkt. So fallen bei Öl- oder Gasheizung jeweils etwa 600 bis 650 Euro Heizkosten pro Jahr an. Mit Holzpellets liegt die Rechnungssumme sogar nur bei etwa 500 Euro. Die Wärmepumpe unterbietet diese Werte noch und sorgt für eine jährliche Rechnung von nur noch ca. 350 Euro. Wie Energiesparhäuser solch niedrige Verbrauchswerte erreichen, wird auf der nächsten Seite dargestellt.